Die Chronik wird regelmäßig ergänzt entsprechend der Materiallage. Dabei werden auch scheinbar unbedeutende Fundstücke berücksichtigt, die letztlich ein Mosaiksteinchen sind im Gesamtbild DT64. Irrtümer bzw. Fehler vorbehalten. Anmerkungen gern unter:
joerg [ät] wwwagner [pünktchen] tv
1950
Zum Deutschlandtreffen 1950 übertragen die Sender des DDR-Rundfunks „Berliner Rundfunk“, „Deutschlandsender“, „Sender Leipzig“ Sonderprogramme vom „Friedensfest der Jugend“.
1964
15.05.1964 – 5 Uhr, eine Sonderredaktion des Rundfunks der DDR sendet 99 Stunden bis 19.05.1964 um 8 Uhr als „Sonderstudio Deutschlandtreffen“ nonstop vom Deutschlandtreffen der Jugend (DT64) eine Art Serviceprogramm für die Teilnehmer und Gastgeber. Die Tageszeitung „Neue Zeit“ schreibt am 15.05.1964 zu den Frequenzen: „Von heute bis zum Dienstag strahlt er ohne Pause auf der Mittelwelle 611 KHz und der Ultrakurzwelle 95,8 MHz sein Programm aus.“

In der Bezeichnung des Programms bürgerte sich die Kurzform „DT64“ ein.
„Sechs Schnell-Reportagewagen, eine schwimmende UKW-Station, 20 Sprechstellen für Originalsendungen, ein gläsernes Sonderstudio, eine motorisierte Tanzkapelle, ein Kundendienst, der auf jede Frage antwortete, waren aufgeboten.“ (FF, Nr. 24/1964, S. 3)
Tonbeispiel: Eine der wenigen Aufnahmen, die „überlebt“ haben, wobei nicht ganz klar ist, ob dies, so wie es hier zu hören ist, live ausgestrahlt wurde. Der Beginn der Aufnahme lässt vermuten, dass im Funkhaus (Nalepastraße) die ankommende Leitung einer Sprechstelle aufgezeichnet wurde zur weiteren Bearbeitung. Vielleicht ist es auch nur ein paralleler Sicherheitsmitschnitt des Live-Signals, bei dem immer dann auf Aufnahme gedrückt wurde, wenn eine Liveschalte stattfand. Zu hören sind Reporter Hans Jacobus und der erste FDJ-Vorsitzende (07.03.1946–27.05.1955) Erich Honecker in einem eher belanglosen Interview, hier nur als kurzer Ausschnitt.
Tonbeispiel: Zu hören ist erneut Reporter Hans Jacobus, sowie der Sekretär für Agitation und Propaganda der SED-Bezirksleitung Erich Selbmann und DDR-Generalstaatsanwalt Josef Streit.
Tonbeispiel: Reporter Udo Krause, später spezialisiert als Journalist auf Rechtsfragen bei Radio DDR während einer Demo. Im Hintergrund das Lied „Blaue Fahnen nach Berlin“ von Hanns Eisler, das in der Tonfolge jahrelang die DT64-Senderkennung in verschiedenen Arrangements bildete.
Wie das 99-Stundenprogramm tatsächlich geklungen hat, lässt sich schwer abschätzen. Vermutlich dominierten nicht Demo-Berichte das Programm, weil sonst nicht plausibel wäre, dass sich das Staatliche Rundfunkkomitee unter dem Bruder von Hanns Eisler, Gerhart Eisler mit dem Wunsch der Hörerschaft konfrontiert sah, das Programm als „Jugendstudio DT64“ fortzusetzen.
Tonbeispiel: Jürgen „Kuno“ Babenschneider, der zu den ersten DT64-Moderatoren/Reportern gehörte, erinnert sich im Umfeld des 25. DT64-Geburtstages (rec.: 27.06.1989) an die Zeit des Sonderstudios DT64. Fragen: Jörg Wagner
29.06.1964 – wegen der positiven Hörerreaktion wird sechs Wochen später das Nachmittagsprogramm des Berliner Rundfunks zum Jugendstudio DT64 „umgebaut“. Empfangbar DDR-weit über UKW und MW.
„Der Sender ‚DT64‘, der beim Deutschlandtreffen in aller Munde war, kommt auf Grund noch nie dagewesenen Echos wieder, das in großen Stößen von Hörerbriefen, auf zahlreichen Foren und in vielen Einzeldiskussionen zutage trat. Deshalb wird von nun an das ‚Jugendstudio DT64‘ allwöchentlich 10 Stunden für sein Programm reserviert haben, dessen ‚Machart‘ im Trubel der Pfingsttage gefunden wurde und bei der Jugend ‚ganz groß‘ ankam.“ (Berliner Zeitung, 28.06.1964)
25.11.1964 – „Wunderwaffe“ DT64
1965
01.06.1965 – neue und verlängerte Sendezeiten: täglich Mo-Fr 16:00 bis 19:00 Uhr
05.07.1965 – Sonderstempel „1 JAHR JUGENDSTUDIO DT64 – eure sendung junge leute!“
(Vielen Dank an Karsten Dähmlow für die Übersendung dieses Kleinods!)
15. bis 18.12.1965 – 11. Plenum des ZK der SED („Kahlschlagplenum“)
Tonbeispiel: Ausschnitt der Rede Erich Honeckers vor dem ZK der SED, 15.12.1965
Tonbeispiel: Ausschnitt der Rede Erich Honeckers vor dem ZK der SED, 17.12.1965
1969
24.09.1969 – Sondersendung „Junge Leute – Junge Lieder“ von 06:35 Uhr bis 07:30 Uhr
„Jugendstudio DT64 präsentiert Lieder zum Jubiläumsgeburtstag der DDR, die auf liebevolle und poetische Weise das Wachsen und Werden des Sozialismus in der DDR und den Alltag der sozialistischen Menschengemeinschaft besingen. (…) Mitwirkende sind der Berliner Oktoberklub, der Singeklub der NVA Neubrandenburg, die Gruppe ‚Pasaremos‘ aus Dresden, der Gerd-Michaelis-Chor, Monika Hauff, Michael Thilo Amft und viele andere.“ (adn, 23.09.1969)

1970
11.09.1970
Wer:
* Stanisław Lem, Schriftsteller (* 12.09.1921 – † 27.03.2006)
* Anita Wagner, Journalistin
Was: Interview am Rande einer Lem-Inszenierung am Deutschen Theater für Jugendstudio DT64 (Urband vom Reportergerät)
Wann: rec.: 11.09.1970, 20:24 Uhr
Wo: Berlin, Deutsches Theater, Garderobe
[00:00:44]
Stanisław Lem: Das sind Geräusche aus unserem Maschinenraum, nicht wahr? Die da, die wir da hören. Also, das ist ein Photonen-Schiff, nicht wahr? Und es wird sich ganz langsam der Lichtgeschwindigkeit nähern. Als es diese Geschwindigkeit fast also approximiert, wird die Zeit auf dem Deck sehr langsam für uns natürlich subjektiv … ganz normal weiterhin fließen, aber vom Standpunkte der Erde, wenn dort Jahre vergehen, werden wir nur Minuten vielleicht erleben. Also dann, nachdem wir, sagen wir, nach einigen Tagen auf die Erde zurückkommen, werden wir nicht das Jahr 1970, sondern vielleicht das Jahr 1990 erleben, was interessant sein kann.
[00:01:27]
Anita Wagner: Das heißt, wenn wir jetzt zurückkommen, dann werden meine Kollegen von DT64 gar nicht mehr jung genug sein, um DT64 machen zu können.
[00:01:36]
Stanisław Lem: Natürlich. Es ist eine Konsequenz der Relativitätstheorie und man kann über sie nicht hinweg. Das ist schon so ein Naturgesetz. Na, wenn Sie wollen, können wir natürlich ein bisschen früher den Weg nach Hause, nicht wahr, einschlagen, sodass wir früher zurück kommen.
1972
02.01.1972 – erste DT-Metronom-Sendung, eine nationale Hitparade
01.05.1972 – neue Sendestruktur
„Jugendstudio DT64 sendet montags bis freitags von 16.00 bis 19.00 und mittwochs zusätzlich von 20.30 bis 21.30 im Programm des Berliner Rundfunks. Das entspricht einer wöchentlichen Sendezeit von 920 Minuten (früher 1025). Wir gehen davon aus, daß anzustreben ist, auch bei der verkürzten Sendezeit dem Magazincharakter weitgehend Rechnung zu tragen.“

1973
06.02.1973 – Festivaltreff in Unterwellenborn. Eine Livesendung in Kooperation mit der Neuen Berliner Illustrierten (NBI) außerhalb des Studios zur Einstimmung auf die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ostberlin).
„Was uns versagt ist, bietet DT: Musik, Quizrunden, akustischen Spaß. Was der Rundfunk nicht senden kann, gibt es bei uns: Fotos.“ (NBI 7/73, S. 6)

Livemusik: Klaus-Renft-Combo. Sehr wahrscheinlich ist im Foto unten der Rücken von Bandmitglied Peter „Cäsar“ Gläser zu sehen.
Weitere Live-Orte waren: Johanngeorgenstadt, Spremberg, Schwedt, Friedland, Staßfurt und Riesa.

27.02.1973 – Festivaltreff in Riesa. Auch hier mit dabei die Klaus-Renft-Combo. Den „Renft’s“ wurde im September 1975 die Spielerlaubnis entzogen. Die Folge war die Auflösung. Da dies nicht das erste Spielverbot für Klaus Renft war, verließ er die DDR. Er durfte nach Westberlin ausreisen. (Siehe „Klaus Renft Combo“) Seine Musik war im gesamten Rundfunk der DDR danach bis zur Wende 1989 gesperrt.
Videobeispiel: Der Musiker, Regisseur Christoph Busse und der sich offen bekennende DT64-Interessierte RIAS-Moderator Olaf Leitner machten 1977 einen Film über den Seitenwechsel von Klaus Renft für den NDR.
Auftritt der „Klaus Renft Combo“ beim Jugendfernsehen „rund“
17.07.1973 – erste DT64-Podiumdiskothek, eine Sendung zum Mitschneiden für „Schallplattenunterhalter“, das DDR-Fachwort für DJ. Das besondere: die Musik-Titel waren für den Einsatz in Diskotheken lizensiert.
Vgl.: „Heiße Sommer, coole Beats“ – Zur populären Musik und ihren medialen Repräsentationen in der DDR, herausgegeben von Sascha Trültzsch und Thomas Wilke, Peter Lang Verlag, 2009, ISBN-13: 978-3631586099
28.07.-05.08.1973 – X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ostberlin). Das Jugendstudio DT64 war in alter Tradition als Festivalradio mit dabei.
Videobeispiel:
Im Interview Wolfgang Berghofer, 1973 im Organisations-Komitee der FDJ
Die Ausrichtung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten des 1947 gegründeten Weltbunds der demokratischen Jugend (WBDJ) war ein ambivalentes, internationales Großereignis. Es war das „Woodstock des Ostens“ mit bis dahin ungekannter Offenheit und Toleranz bei Rockkonzerten und anderen Großveranstaltungen, andererseits der Versuch der DDR-Führung ein „Schaufenster des Sozialismus“ zu inszenieren. Mitglieder der bundesdeutschen Jugendorganisationen von Junger Union bis MSB Spartakus lieferten sich mit der FDJ in der „Speakers Corner“ am Alexanderplatz unter der Weltzeituhr spontane, harte Diskussionen. Daneben gab es propagandistische Inszenierungen, die nur teilweise die Begeisterung internationaler Gäste fanden, obwohl sie eigentlich unter den Schlagworten „Frieden, Freundschaft, Solidarität“ stattfanden.
1974
– Die Aktion Soli-Beat entstand auf Initiative vom Jugendpanorama der Neuen Berliner Illustrierten (NBI), DT64 konnte als Partner gewonnen werden.
„Aus dieser ersten Initiative wurde d i e Solidaritätsaktion der Rock- und Popgruppen der DDR. Als sie 1982 zum neunten und zugleich letzten Mal stattfand, standen mehr als 1 Million Spenden der DT64-Hörer zu Buche, eingezahlt auf das Solidaritätskonto der DDR“ (Beiträge zur Geschichte des Rundfunks, 2/84, S.43)
– Jugendstudio DT64 koordiniert die Berichterstattung vom DDR-Abschnitt der Erdgastrasse (Krementschug-Bar) und organisiert die kulturelle Betreuung vor Ort mit.
1976
– Beginn der „DT64-Jugendkonzerte“
05.06.1976 – Am letzten Tag des X. Parlamentes der FDJ gestaltet DT64 eine Sondersendung zum „Fest der Jugend“ im Palast der Republik von 18:00 bis 23:45 Uhr.
1977
– Eine Sonderredaktion von RBI, Stimme der DDR und DT64 berichtet direkt aus Wolgograd vom „IV. Festival der Freundschaft zwischen der Jugend der UdSSR und der DDR“.
1978
23.11.1978 – DT64-Jugendkonzert: RHYTHMUS 78
mit Karat, Reform, Karussell, City, Neue Generation, Gruppe Drei, Keks, Stern-Combo Meissen, Veronika Fischer und Gruppe, Stefan Diestelmann (Quelle: Rock in Berlin)
1979
24.05.1979 – DT64-Jugendkonzert: STUDIOORCHESTERSOUND
mit Veronika Fischer, Uschi Brüning, Regine Dobberschütz, Thomas Natschinski, Thomas Natschinski, Wolfgang Ziegler, Hansi Klemm, Franz Bartzsch (Quelle: Rock in Berlin)
1980

14.02.1980 – DT64-Jugendkonzert: Sonderkonzert zum X. Festival des Politischen Liedes „Canto General“ („Der große Gesang“) – Oratorium von Mikis Theodorakis, nach Texten von Pablo Neruda, Palast der Republik, 20 Uhr
Vgl.: Programmheft (Quelle: DDR-Museum)
27.03.1980 – DT64-Jugendkonzert: BIG BAND INTERNATIONAL (Plan)
1981
12.01.1981 – Pressemitteilung über die Kooperation der NBI mit DT64 zur Aktion „SoliBeat“ 1981

01.09.1981 – DT64 sendet werktags auf der Berliner UKW-Frequenz 95,05 MHz, später 95,1 MHz ein erweitertes Abendprogramm „Hallo und DT auf UKW“: ab 19:00 Uhr zunächst eigene Nachrichten, im Anschluss die „DT64-Litfaßsäule“, eine ca. 7minütige Programmvorschau und Veranstaltungstipps, danach die Übernahme des Jugendprogramms von „Stimme der DDR“, ab 20:30 Uhr spezielle Magazine wie „Stadtkieker“, „ad libitum – Klassik für junge Leute“, „Songs International – Lieder mit Grips“, „DT64-Songklub“…
23.09.1981 – DT64-Jugendkonzert: PODIUM JUNGER KÜNSTLER des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (Plan)
15.10.1981 – DT64-Jugendkonzert: BLUES-GESCHICHTEN mit Stefan Diestelmann und internationaler Beteiligung (Plan)
11/1981 – Beginn der Reihe „Wissenschaftsforum“, einer Gemeinschaftsaktion mit der URANIA der DDR. Es beantworten an jedem dritten Mittwoch im Monat 4 Experten live Fragen von Hörern.
08.12.1981 – 500. „Metronom“-Sendung
1982

28.01.1982 – DT64-Jugendkonzert: METRONOM LIVE – ein Rockkonzert mit Verleihung des Interpretenpreises 1981 durch das Jugendmagazin „neues leben“ (Plan)
18.02.1982 – DT64-Jugendkonzert: PODIUM JUNGER KOMPONISTEN – eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR (Plan)
01.04.1982 – DT64-Jugendkonzert: KONTRAPUNKTE – Elektronik multimedial (Plan)
Tatsächlich gab es einen „ABEND DES POETISCHEN LIEDES“ im Palast der Republik, der zweigeteilt war. In der ersten Hälfte traten auf: Barbara Thalheim und Quintett, Werner Bernreuther, Carola Kirschner, Gerhard Schöne und das Duo Piatkowski & Rieck. In der anderen Hälfte gab Herman van Veen mit Band das Konzert „Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl“.
Tonbeispiel: Mitschnitt-Fragmente vom Ende der Teilwiedergabe des DT64-Jugendkonzerts im Berliner Rundfunk (UKW, stereo, Kassette)
13.05.1982 – DT64-Jugendkonzert: BIG BAND INTERNATIONAL (Plan)
04.10.1982 – neue UKW-Frequenzen für das Abendprogramm:
UKW Leipzig 98,50 MHz zusammen mit „Messewelle“
UKW Marlow 95,55 MHz
UKW Putbus 91,50 MHz
UKW Schwerin 88,55 MHz zusammen mit „Ferienwelle“
31.12.1982 – DT64 mit spezieller Silvester-Sendung für Berlin „Rutsch mit Rock“ (DT auf UKW)
Tonbeispiel: DT64-Reporter Jörg Wagner besucht nach einem Aufruf die „beste Silvesterparty“ in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs, Lange Straße 81
1983
28.02.1983 – DT64 wird über den bisherigen Ersatzsender des Berliner Rundfunks abgestrahlt: UKW Berlin-Köpenick 95,10 MHz
02.05.1983 – DT64-Versorgung über:
UKW Schwerin 88,55 MHz
UKW Marlow 95,55 MHz
UKW Putbus 88,60 MHz
UKW Berlin 95,10 MHz – stereo
UKW Leipzig 98,50 MHZ
UKW K.-Marx-Stadt 94,50 MHz
MW Güstrow 1602 KHz
07.05.1983 – Erstes gemeinsames Wochenendprogramm zwischen „Hallo- das Jugendjournal“ von „Stimme der DDR“ und DT64.
10/1983 – Das erweiterte Abendprogramm wird jetzt auch über UKW in Dresden abgestrahlt.
1984
04/1984 – Der UKW-Strahler in Löbau sendet das erweiterte DT64-Abendprogramm.
07.06.1984 – „Hallo und DT“ senden als „Festivalwelle DT64“ im „Gläsernen Studio“ aus dem Uhrenladen im Berliner Haus der Elektroindustrie am Alexanderplatz zum Nationalen Jugendfestival der FDJ in alter Pfingsttradition ein Sonderprogramm 80 Stunden bis Pfingstsonntag 10.06.1984 um Mitternacht.
Tonbeispiel: DT64-Moderatorin Christine Dähn mit der Begrüßung am 07.06.1984, 16 Uhr. Kurz vor Mitternacht am 10.06.1984 entstand die zweite Aufnahme u. a. mit dem DT64-Festival-Team um Moderator/Reporter Andreas Fürll: Hannelore Meyer (Heider), Tanja Braumann, Achim Dresdner, Bea Hoffmann, Karin Maas, Roland Schneider, Christine Dähn
27.07.1984 – „Hit-Sommernacht“ von 20:00-03:45 Uhr
11.08.1984 – „Rock um die Uhr“ 22:10-04:00 Uhr
07.09.1984 – „Kleine elektronische Nachtmusik“ 21:05-02:00 Uhr
05.10.1984 – „Metronom-Nacht“ 21:05-03:45 Uhr
11.10.1984
Tonbeispiel: DT64-Podiumdiskothek Ausgabe 282 mit Stefan Lasch (siehe 17.07.1973)
10.11.1984 – „Klassik-Nacht“ 20:00-02:00 Uhr
01.12.1984 – „Lieder-Nacht“ 20:00-02:00 Uhr
29.12.1984 – „Rock ’84“ 19:05-04:00 Uhr
1985
01.09.1985 – Abstrahlung des DT64-Programms vom Sender Berlin-Köpenick über 93,10 MHz:
Mo-Fr 16:00-23:30
Sa 14:00-23:30
So 15:35-23:30
Tonbeispiel: „Trend – Forum populärer Musik“ (1985), Jürgen Balitzki und Lutz Bertram im Gespräch mit der Band Karat.
1986
02/1986 – Inbetriebnahme neuer UKW-Sender.
UKW Dequede V – 101,0 MHz – ab 08/86 in stereo
UKW Brocken V – 101,4 MHz – ab 12/87 in stereo
UKW Inselsberg V – 102,2 MHz – ab 06/86 in stereo
07.03.1986 – Aus „Jugendstudio DT64“ wird durch die Fusion mit „Hallo-das Jugendjournal“ vom Sender „Stimme der DDR“: „Jugendradio DT64“. Beginn der ersten Sendung mit „Auf Takt“ um 13:00 Uhr. Stefan Lasch moderiert.
Übertragung zunächst über einen Mittelwellensender und 8 UKW-Strahler:
UKW Berlin V – 93,10 MHz – Kanal 20 – stereo
UKW Leipzig V – 98,50 MHz – Kanal 38 – stereo
UKW Schwerin V – 88,55 MHz – Kanal 5 – mono
UKW Putbus V – 88,60 MHz – Kanal 5 – mono
UKW Löbau V – 91,80 MHz – Kanal 16 – mono
UKW K.-Marx-Stadt V – 94,50 MHz – Kanal 25 – mono
UKW Marlow V – 95,55 MHz – Kanal 28 – mono
UKW Dresden V – 96,20 MHz – Kanal 31 – mono
MW Güstrow – 1602 KHz – mono
09.03.1986 – Erste „Hallo“-Sportsendung frequenzbedingt nur auf „Stimme der DDR“
27.03.1986 – Erste Sendung „Parocktikum“ mit Lutz Schramm: „Für die einen war diese Sendung ein Versuch staatlicher Vereinnahmung, für die anderen eine Gelegenheit, sich über unangepasste Musik aus der DDR und dem Rest der Welt zu informieren.“
25.04.1986 – Fusionsfete von Hallo und DT64
15.06.1986 – DT64-Popcafé mit Peter Maffay; Moderation: Sylvia Hahnisch
26.06.1986 – Auftakt der Reihe „Mobil live“ zur Förderung der ‚Amateurtanzmusik‘. Junge Bands eines Bezirkes bekamen durch DT64 die Gelegenheit sich in einem Livekonzert zu präsentieren. („P16“, „Amor & die Kids“, „Studioteam“, „Funktaxi“ u.a.)
09/1986 – Beginn einer neuen Staffel von DT64-Jugendkonzerten
1987
05.04.1987 – Wiedergabe des Peter-Maffay-Konzerts zeitgleich mit dem Fernsehen
23.05.1987 – DT64 überträgt den Stereoton zur Fernsehpräsentation des Carlos-Santana Konzertes
08.08.1987 – Konzertübertragung von Barcley James Harvest (GB)
12.09.1987 – Konzertübertragung von Paco de Lucia (Spanien)/ John McLaughlin (GB)
02.10.1987 – DT64 erhält einen neuen Studiokomplex
17.10.1987 – Konzertübertragung Peter Hofmann (BRD)
28.11.1987 – Konzertübertragung George Moustaki (Frankreich)
01.12.1987 – Jugendradio DT64 beginnt um 04:00 Uhr mit einem täglichen 20-Stunden-Programm. Der Vormittag wird zunächst noch vorrangig mit Wiederholungen der Abendsendungen gespeist. Ausnahme: Donnerstag von 10:00-12:00 Uhr das Musikmagazin „Misch-Masch“ und Sonnabend 11:03-13:00 Uhr die internationale Hitparade „Hitglobus“, Konzertübertragung José Feliciano (Puerto Rico). Das DT64-Programm wird mit der Programm-Ausdehnung zum Sender und erhält eine eigene Intendanz. Berufung von Marianne Hoebbel zur Intendantin.
1988
07.03.1988 – Depeche-Mode-Konzert in der Werner-Seelenbinder-Halle
DT64-Musikjournalist Stefan Lasch berichtet von der Pressekonferenz zum Depeche-Mode-Konzert | Moderator im Studio: Andreas Ulrich | rec.: 07.03.1988
05.1988
11.06.1988 – DT64 überträgt das Konzert „Artists Against Apartheid“ für Nelson Mandela aus dem Londoner Wembleystadion zu Beginn der Veranstaltung aus ‚Vorsicht‘ noch zeitversetzt, da DT64 mit ARD-Stationen zusammengeschaltet ist und deren Kommentarton nicht über DT64 laufen soll, dann jedoch live, da nur die reine Musikleitung anlag mit Reportereinblendungen von DT64-Mitarbeiterin Petra Schwarz und vom Großbritannien-Korrespondenten des DDR-Rundfunks und ersten DT64-Chef Sigmar Krause.
16.06.-19.06.1988 – DT64 erwarb die Senderechte für eine Serie von Rockkonzerten auf der Berliner Radrennbahn Weißensee: u. a. mit Mr. Adapoe, Die Zöllner, NO55, The Wailers, Rainbirds, James Brown, Joe Cocker, Rockhaus, Voo Voo, Fisher Z, Marillion, City, Brian Adams, Heinz Rudolf Kunze, Bots
18.07.1988 – Sonderprogramm zum 70. Geburtstag von Nelson Mandela, den er im Gefängnis verbringen musste. Kampfgefährten, Freunde, internationale Rock- und Popstars bekundeten in Wort und Musik ihre Sympathie mit dem ANC-Führer
19.07.1988 – Live-Übertragung des Rockkonzerts mit Bruce Springsteen und The E-Streetband
1989
02.01.1989 – Der DT64-Morgenrock sendet jetzt eine Stunde länger von 04:00-09:00 Uhr.
05.03.1989 – DT64 präsentiert Kool & The Gang in der Werner-Seelenbinder-Halle
04.10.1989 – Herman van Veen sagt auf DT64: „Ich werde die Mauer wegsingen“. Am Tag zuvor hatte die DDR-Regierung die Grenze zur CSSR geschlossen.
09.10.-11.10.1989 – Berichte vom Nationalen Dokumentarfilmfestival in Neubrandenburg, auf dem sich deren Teilnehmer in einer Resolution u. a. für eine demokratische Kontrolle der Medien aussprechen.
16.10.1989 – erste Reportagen von der Leipziger Montagsdemo
18.10.1989 – Rücktritt Erich Honeckers, Wahl von Egon Krenz zum Nachfolger
Am Abend ist Bärbel Bohley vom Neuen Forum bei Manfred Schönebeck live in der Sendung „DT64-Gaststube“.
08.11.1989 – der Leitung von DT64 wird durch die Belegschaft das Misstrauen ausgesprochen. Dietmar Ringel löst als Intendant Marianne Hoebbel ab. 20:03 Uhr Teilwiedergabe der Öffentlichen Lesung aus Walter Jankas Buch „Schwierigkeiten mit der Wahrheit“ im Deutschen Theater mit Ulrich Mühe.
10.11.1989 – Hannelore Heider und Hanno Harnisch melden sich nach der Maueröffnung mit Berichten aus Westberlin im Frühprogramm „Morgenrock“. DT64-Musikredakteur Lutz Schramm ist Studiogast beim SFB.
20.11.1989 – erste deutsch-deutsche Radio-Gemeinschaftssendung. SFB2-Morgenecho + DT64-Morgenrock strahlen gemeinsam eine Stunde Frühprogramm über ihre Frequenzen aus.
02.12.1989 – „Verlorene Lieder – verlorene Zeiten“- Bettina Wegner, Wolf Biermann, Stefan Krawczyk, Duo Pannach/Kunert spielen zum ersten Mal wieder in der DDR. Von den ‚Gebliebenen‘ mit dabei Barbara Thalheim, Gerhard Schöne, Kurt Demmler, Jürgen Eger, das Duo Wenzel/Mensching, Stefan Körbel und Matthias Görnandt. DT64 überträgt live aus dem Berliner „Haus der Jungen Talente“ (HdJT)
06.12.1989 – „DT64-Gaststube“ um 22:03 Uhr mit dem ehemaligen Leiter des Aufbau-Verlags und Autor des Buches „Schwierigkeiten mit der Wahrheit“, Walter Janka und seiner Frau Charlotte.
Gesprächsführung: Roland Schneider
An- und Abmoderation: Steffen Hampel
(UKW, Kassette, Seitenwechsel bei 29:43 – Das Sendedatum ist rekonstruiert, ohne Beleg.)
1990
01.01.1990 – Live-Funkbrücke DT64-„Riff“, dem Jugendmagazin vom WDR Köln zwischen 15:00-16:00 Uhr
23.01.1990 – 1. Gemeinschaftssendung mit dem Berliner Privatsender Radio 100
10.02.1990 – UKW-Sendernetz von DT64
01.04.1990 – DT64 schließt die Nachtlücke und wird ein 24-Stundenprogramm
Slogan: „… weil umschalten nervt.“
06.04.-08.04.1990 – Ö3-Fest „Frühling in Berlin“ im Palast der Republik veranstaltet von ORF Wien, SFB2 und DT64
09.04.1990 – „Montags extra“ zum Prager Frühling 1968 mit Jürgen König
29.07.1990 – DT64 bei Radio fnn
Der private Radiosender ffn in Hannover entdeckte Jugendradio DT64 bereits in dieser frühen Phase als mögliches privat-kommerzielles Übernahmeobjekt, da sich die Anzeichen mehrten, dass es für DT64 keinen Platz im öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem des vereinigten Deutschland geben sollte. Unabhängig von den Gesprächen im Hintergrund zwischen dem ffn-Geschäftsführer Günther Drossart und dem DT64-Intendanten Dietmar Ringel, vereinbarte man eine gemeinsame Sendung bei fnn.
Ecki Stieg, Frank Eichner und Axel Svehla empfingen Gerhard Kegel und Jörg Wagner im Sendestudio in der „Pelikan-Villa“ Hannover-Isernhagen.
Vgl.: Privatlizenzen, taz, 18.02.1991
Tonbeispiel: Ausschnitt aus der Sendung „Opus 12“, fnn, 29.07.1990
(UKW-Mitschnitt, Kassette)
17.08.-25.08.1990 – Top 2000 D – die längste Hitparade der Welt
Einwöchige Gemeinschaftssendung zwischen SDR 3 und DT64
Vgl.: Günter Schneidewind im Interview | rec.: Juni 2020 von Andreas Knedlik, digiandi.de
Trailer:
07.09.1990 – 20:00 Uhr wird DT64 zu Gunsten von RIAS 1 außerhalb von Berlin und Brandenburg abgeschaltet. Der Geschäftsführende Intendant des Rundfunks der DDR, Christoph Singelnstein (Foto links bei einer Erklärung kurz vor der Abschaltung) hatte mit RIAS-Intendant Helmut Drück eine Kooperation vereinbart. Die Folge war der Verlust von DT64-Frequenzen. An diesem Abend entsteht die Anfangsidee zur Gründung eines Vereins „Freunde des Jugendradios DT64 e. V.“, die in Dresden vom späteren Vereinsmitglied Achim Weber spontan aus dem Pulk von Demonstranten gegen die Aufschaltung von RIAS 1 geäußert wird.
Christoph Singelnstein: „In einer geschichtlichen Situation, in der die beiden Teile Deutschlands zusammenwachsen, eröffnen sich auch neue Perspektiven für eine Zusammenarbeit der Rundfunkanstalten. Noch vor einem Jahr standen Radio DDR und RIAS in unterschiedlichen politischen Lagern. Nachdem im Zuge der Perestroika in der Sowjetunion und in den Völkern Osteuropas und natürlich auch das ganze deutsche Volk zu einer Selbstbestimmung finden, können sich die Medien der DDR demokratisch erneuern. So öffnet sich auch der Rundfunk der DDR, den ehemals als gegnerisch empfundenen Journalisten von RIAS Berlin, die uns ihre Hand reichen, um beim Aufbau eines demokratischen und pluralistischen Rundfunks zu helfen. Ein erster Schritt in diesem Sinne ist die Absicht, zu einer geregelten Zusammenarbeit beider Rundfunkanstalten in Deutschland zu kommen. RIAS, dessen Programm ab sofort auf einigen Frequenzen von Jugendradio ausgestrahlt wird, baut mit Journalisten und Redakteuren von Radio DDR Arbeitsgruppen auf, die insbesondere die spezifischen Probleme der Bevölkerung auf dem Gebiet der DDR aufarbeiten. Diese Arbeitsgruppen werden eine wichtige Basis eines neuen nationalen Hörfunkprogrammes sein, in denen das Zusammenwachsen der beiden Teile Deutschlands journalistisch begleitet wird. Dieses Programm wird ein öffentlich-rechtliches sein ohne jede Werbebeiträge. Gleichzeitig geht Jugendradio einer neuen Perspektive entgegen. DT64 wird durch mich unterstützt, sobald die rechtlichen Grundlagen dazu geschaffen sind, als Privatfunk weiter auf Sendung bleiben.“
08.09.1990 – 20:00 Uhr der Frequenzdeal wird nach Hörerprotesten durch DDR-Medienminister Dr. Gottfried Müller rückgängig gemacht. Zu hören in dem Audio unten: Andreas Ulrich, Lutz Deckwerth, Thomas Braune und DT64-Fans. Die anschließenden Nachrichten sprach Heike Götz.
Collage mit Originaltönen vom 07-08.09.1990, sowie Erinnerungen von Zeitzeugen bzw. Akteuren:
* Christoph Singelnstein, Geschäftsführender Intendant des DDR-Rundfunks
* Helmut Drück, RIAS-Intendant
* Dietmar Ringel, bis Ende August 1990 DT64-Intendant, dann DT64-Redakteur
* Wolfgang Martin, stellv. DT64-Musikchef
07.10.1990 – Interview mit Manfred Ewald, abgelöster DTSB-Präsident
1991
Musikalische Unterstützung aus Thüringen „We want more DT64“ – No Name
10.04.1991 – neue UKW-Frequenz 101,6 MHz geht in Wittenberg/Sachsen-Anhalt für DT64 ans Netz (seit 1.1.1992 mdr Life bzw. Jump)
18.05.1991 – DT64 Hitkarawane mit einem Sonderprogramm zu Pfingsten
Tonbeispiel: Wiedervereinigung der ehemaligen Radio“gegner“: Lord Knud (Evergreens a gogo/RIAS Berlin) und Helga Hahnemann (Helga’s Topmusike/Berliner Rundfunk), Moderation: Lutz Bertram; rec.: Take Five, Jugendradio DT64, 18.05.1991
„Am Pfingstsonnabend 1991, während der Hitkarawane von DT64, beschlossen die beiden Chemnitzer Forschungsstudenten Roland Kilper und Frank Strecker, die Sprüche von Lutz Bertram, Lord Knud und Helga Hahnemann aus dem Morgenprogramm noch im Ohr, dass es an der Zeit sei, eingedenk der RIASErfahrungen vorbeugende Maßnahmen zum Erhalt ihres Radios einzuleiten. Und kamen – wie in Deutschland gar nicht anders möglich – auf die Idee, erst einmal einen Verein zu gründen“ (Hilker/Müller/Plicka in: DT64 – Das Buch zum Jugendradio, Thom-Verlag, 1993: S. 169).
05.06.1991 – Veto-Diskussionsrunde „Ist der Osten noch zu retten?“
10.07.1991 – Öffentliche Anhörung der SPD-Fraktion zu DT64 im Hygienemuseum Dresden, das auch ein Regionalradiostudio für RADIO DDR beinhaltete und jetzt von Sachsenradio betrieben wird
04.09.1991 – DT64 auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin; Vorstellung des Dresdner Freundeskreises
13.09.1991 – „Piratenradiotag“
12 Stunden wird das Überleben von DT64 aus dem Untergrund als Piratenradio simuliert, als sinnliches Proben des Ernstfalls einer endgültigen Abschaltung am 31.12.1991. Irritierte Hörer fragen sich, seit wann im September „wegen beißender Kälte“ Glühwein gereicht wird.
Tonbeispiel: Kommentar von DT64-Chefredakteur Michael Schiewack nach dem Piratenradiotag (Anmoderation: Roland Schneider); rec.: 13.09.1991, 18:12 Uhr
Tonbeispiel: Marion Brasch und Uwe Wassermann nach dem Ende des Piratenradiotags
19.09.1991 – „Rund 76 000 Mark erbrachte bisher eine Spendenaktion, die der Berliner Jugendsender DT64 zur Hilfe für ein Tschernobyl-Opfer Ende August initiert hatte. Der vierjährige Igor Pataliej aus Kiew, der an Leukämie erkrankt ist, wird derzeit am Berliner Universitätsklinikum Charité betreut. Mit den Spenden wird die Behandlung bezahlt. (…) Die Aktion (…) wird von Sportlern, Künstlern und vielen Politikern unterstützt. Dazu gehören die Bundesministerin für Frauen und Jugend, Angela Merkel (CDU), der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Rainer Ortleb (FDP), sowie die Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) aus Sachsen und Manfred Stolpe (SPD) aus Brandenburg.“ (dpa/bb, 13:08)
Tonbeispiel: Trailer zur Aktion „Rettet Igor!“ (Studioband-Fragment mit Heike Götz, Marion Brasch, Ministerpräsident Kurt Biedenkopf)
25.09.1991 – Diskussionsrunde zum Erhalt von Jugendradio DT64 organisiert vom Verein Freunde des Jugendradios e. V. Schwerin
16.10.1991 – David Bowie besucht das DT64-Studio: „Ich bin befremdet über die bevorstehende Abschaltung dieser einzigartigen deutschen Radiostation.“
21.10.1991 – Freunde des Jugendradios DT64 rufen zu weiteren Aktion auf
Tonbeispiel: Rubrik „DT64-Mailbox“, Jugendradio DT64, 21.10.1991
23.10.1991

06.11.1991 – Ablehnung des mdr
mdr-Intendant Prof. Dr. Udo Reiter findet den Verlust des Jugendradios „erträglich“ und charakterisiert DT64 als „ziemlich einseitiges“ und „ziemlich unausgegorenes“ Programm.
Quelle: „Kennzeichen D“, ZDF
09.11.1991 – Dancehall mit Marusha
16.11.1991 – Demos zum Erhalt von DT64 „Keine Funkstille für die Jugend – Rettet DT64!“
Tonbeispiel: In der Rubrik „DT64-Mailbox“ im Programm von Jugendradio DT64 organisatorische Hinweise vom Verein „Freunde des Jugendradio DT64 e. V.“ zu Demos durch das Vereinsmitglied Achim Weber; rec.: 14.11.1991
29.11.1991 – Abstimmung im Thüringer Landtag über DT64, Erfurt
Tonbeispiel: Umfrage, hsf studentenradio e.V, TH Ilmenau
Interview Olaf Stepputat, FDP
Autor: Ch. Koch
12.12.1991 – ein ereignisreicher Tag
Jugendpolitische Debatte im Deutschen Bundestag – Diskussion auch über DT64
Tonbeispiel: Rasch Hour, 18:03 Uhr (UKW-Kassetten-Mitschnitt, stereo, mit Störungen)
Moderation: Stefanie Markert, Bericht: Thomas Bittner
O-Töne: Konrad Elmer (SPD) – Christoph Matschie (SPD) – Stefan Schwarz (CDU) – Hanna Wolf (SPD)
Am späten Abend wird bekannt, dass der mdr offenbar bereit sei, Jugendradio DT64 ein halbes Jahr in seinem Sendegebiet auf UKW weiter auszustrahlen.
Tonbeispiel: 22-Uhr-Nachrichten von Jugendradio DT64 mit Bert Lehwald/ Nachrichtenredaktion: Monika Tautenhahn (UKW-Kassetten-Mitschnitt, stereo)
Die Meldung kommt so plötzlich, dass Marion Brasch die Nachricht in der sich anschließenden „Spätvorstellung“ zwar aufgreifen, aber nicht mehr vertiefen oder das traurige Musikprogramm zur bis dahin vermuteten letzten „Spätvorstellung“ anpassen kann.
Tonbeispiel: Zusammenschnitt des Beginns der „Spätvorstellung“ (UKW-Kassetten-Mitschnitt, stereo)
13.12.1991 – mdr-Intendant Prof. Dr. Udo Reiter erläutert in einem Interview mit Stephan Grafen, dass der mdr bereit sei, DT64 zu übernehmen.
Tonbeispiel: DT64 Rasch-Hour, 18:03 Uhr; Übernahme mdr Info (Leitungsüberspiel, Studioband)
ORB-Hörfunkdirektor Gerhard Hirschfeld erklärt gegenüber der DT64-Chefredaktion, dass der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg DT64 nicht mitveranstalten will, sondern ein eigenes Jugendprogramm „Rockradio B“ plant und acht DT64-Redakteuren Verträge anbietet.
20.12.1991 – DT64-Prominententag
21.12.1991 – DT64-Hitglobus mit Lutz Bertram (letzte Ausgabe)
26.12.1991 – 21-Uhr-Nachrichten mit Andreas Streblow und Parocktikum mit Lutz Schramm (letzte Ausgabe auf den Frequenzen von DT64)
30.12.1991 – ORB-Rundfunkrat empfiehlt DT64 weiterhin im Land Brandenburg allerdings nur befristet auszustrahlen.

31.12.1991 – Letzter DT64-Tag als „Einrichtung nach Artikel 36“
Um Mitternacht wird das DT64-Programm in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin/Brandenburg abgeschaltet und ist nur noch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Verantwortung des neugegründeten Mitteldeutschen Rundfunks zu hören.
1992
01.01.1992 – DT64 sendet auf 9 verbliebenen UKW-Frequenzen ab 00:00 Uhr weiter, in Berlin/Brandenburg erst ab 06:00 Uhr. 15:00 Uhr Zeitgeist mit Rockradio B, das fortan die Zeit bis 18:00 für ein eigenes Magazin nutzt und dafür DT64 abschaltet. Die Wittenberger Frequenz 101,6 MHz wurde von der mdr-Hörfunkdirektion ohne Absprache mit DT64 zur Stärkung der Werbereichweite mdr life zugesprochen.
05.01.1992 – Die Fortsetzung des DT64-Programms im abgewickelten Funkhaus Berlin mit vermindertem Personal, ohne die Ressourcen eines bisher gemeinsamen Funkhaus-Musikarchivs nutzen zu können, stellt das Team vor die Aufgabe, neue Sendungen zu gestalten. Eine davon ist die Hitparade „Hithammer“ (Idee und Realisierung: Andreas Ulrich/Jörg Wagner), die sich selbst als Hitparade nicht so ernst nimmt.
Tonbeispiel: Auftakt der ersten Sendung am 05.01.1992, Moderation: Andreas Ulrich
09.01.1992 – „Nordschapp extra“ – Diskussion zu DT64 in Mecklenburg-Vorpommern
NDR 1, Radio MV, 09:00 -10:00 Uhr
* Matthias Zender, Chef der Staatskanzlei, Schwerin
* Joachim Steinmann, Direktor der Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern
* Gerd Schneider, Direktor des Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
* Michael Lohmann, Freunde des Jugendradio DT64 e. V. Mecklenburg-Vorpommern
* Roland Kroll, Moderation
Tonbeispiel: Diskussion gekürzt um die Musik, (UKW, Stereo, Kassettenqualität)
10.01.1992 – Mecklenburg-Vorpommern bleibt über UKW DT64frei
„Schwerin. Endgültiges Aus für DT64 in Mecklenburg-Vorpommern. Der Landesrundfunk-Ausschuss wird dem NDR nicht empfehlen, Jugendradio auf der bis Mai freien Frequenz der Rostocker Ferienwelle auszustrahlen. Weiter hieß es, der erste private Anbieter in Mecklenburg-Vorpommern bekäme die Auflage, besonders Jugendinteressen zu berücksichtigen. Fortgesetzt wurden in Schwerin und Rostock die Demonstrationen für DT64. Das Wetter zurzeit in Berlin 0 Grad. In der Nacht überwiegend klar, örtlich Nebel, minus 1 bis minus 5 Grad. Morgen meist heiter 0 bis 4 Grad. Das waren Nachrichten von DT64. Redaktion: Harry Koch. Es sprach Hans Joachim Thieme.“
Tonbeispiel: DT64-Nachrichten, 20:00 Uhr, Ausschnitt (UKW, Mono, Kassettenqualität)
Über Kabel in Neubrandenburg war DT64 weiter zu hören. Wie die anschießende Sendungspremiere durch einen Höreranruf dokumentiert.
„Treuhändel“ – Fitmachen für die Marktwirtschaft – Spiel mit Hörern und Studiogast
Thema der ersten Ausgabe: „Banküberfall, ich bin dabei“
Moderation: Andreas Ulrich, Studiogast: Wolf Schöde, Sprecher der Berliner Treuhand-Zentrale
Tonbeispiel: „Treuhändel“, 20:03 Uhr, Ausschnitt (UKW, Stereo, Kassettenqualität)
13.01.1992 – SFB und ORB vereinbaren gemeinsame Jugendwelle auf der Berliner Frequenz 102,6 MHz, der ehemaligen DT64-Frequenz. Geplanter Sendebeginn: 25.01.1992. Andere Quellen erwähnen Montag, den 27.01.1992. Der gemeinsame Sendestart als „Fritz“ gelingt dann am 01.03.1993.
„Der Programmausschuss des Rundfunkrates des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg hat auf seiner konstituierenden Sitzung am 13.01.1992 einstimmig folgenden Beschluss gefasst: Der Programmausschuss empfiehlt dem Rundfunkrat, sich auf seiner nächsten Sitzung am 21.01.1992 dafür auszusprechen, dass der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg ab dem 25.01.1992 sein Jugendprogramm ‚Rockradio B‘ möglichst in Kooperation mit dem SFB auf der Frequenz 102,6 MHz sendet. Diese Jugendwelle steht unter dem Zeichen ‚toleranter Dialog‘ und wird musikbetont und mit differenzierten Wortbeiträgen die Kommunikation mit den Hörern und Hörerinnen vorwiegend im Alter zwischen 14 und 25 Jahren suchen. Das Weitersenden von DT64 als überregionales Jugendprogramm liegt nicht in der Kompetenz des ORB.“
21.01.1992 – Der ORB-Rundfunkrat stimmt bei 21 stimmberechtigten Mitgliedern mit 16 Ja-Stimmen, 3-Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen über einen in der Diskussion modifizierten Beschluss ab, die Kooperation von „Rockradio B“ mit dem SFB-Jugendprogramm einzuleiten.
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Flurgespräch ORB-Rundfunkratsvorsitzender Lutz Borgmann mit DT64-Fans u. a. Thomas Müller, Karsten Zummack, Heiko Hilker (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono)
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Interview mit dem ORB-Rundfunkratsvorsitzenden Lutz Borgmann (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono); Fragen: Jörg Wagner
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Interview mit dem ORB-Intendanten Hansjürgen Rosenbauer (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono); Fragen: Jörg Wagner
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Umfrage unter den anwesenden DT64-Fans (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono); Fragen: Jörg Wagner
23.01.1992 – Sendung „Querschläger“- „Was wird aus DT64?“, mdr Radio Thüringen, 20:05-22:00 Uhr
Diskussionsrunde mit:
* Matthias Gehler, Moderator, Programmchef mdr Thüringen
* Karola Sommerey, mdr-Hörfunkdirektorin
* Dirk Schmitz, Referatsleiter Medien, Staatskanzlei, Freistaat Thüringen
* Dr. Victor Henle, Direktor der Thüringer Landesanstalt für privaten Rundfunk (TLR)
* Olaf Stepputat, Mitglied des Thüringer Landtags, FDP
* Daniela Hofer (phonetisch), Aktionskreis DT64, Erfurt
* Ralf Mende (phonetisch), Sprecher des Aktionskreises DT64, Erfurt
Tonbeispiel: Diskussion gekürzt um die Musik, (Leitung, Stereo, Studiobandqualität)
25.01.1992 – Sonderzug nach „Pankow“
Mit dem Ex-Staats-Sonderzug der DDR fahren DT64-Fans gesponsert von der Spielbank nach Leipzig, wo Udo Lindenberg den „Sonderzug nach Pankow“ zurück abfertigt. Eine Aktion, um auf die immer noch ungeklärte DT64-Frequenz-Situation aufmerksam zu machen.


03.02.1992 – Rockradio B sendet in Brandenburg mit technischer UKW-Reichweite auch in Berlin nun 12 Stunden. Die anderen 12 Stunden darf noch Jugendradio DT64 senden.
Tonbeispiel: „Aufschwung B“, Rockradio B um 08:53 Uhr. Moderatorin und Programmchefin Silke Hasselmann gewechselt von Jugendradio DT64 zu Rockradio B hier mit einer Programmübersicht; Übergang zu DT64 um 09:00 Uhr mit „Take Five“ moderiert von Marion Brasch .
(UKW-Mitschnitt in Berlin, stereo, Kassette, Zusammenschnitt)
09.02.1992
22:03-24:00 Uhr: Erste Sendung „Beatradio D“ mit Marion Brasch
Tonbeispiel: Marion Brasch interviewt Tony Krahl und Fritz Puppel von CITY (UKW-Mitschnitt, mono, Kassette, Ausschnitt)
30.05.1992 – Dancehall mit Marusha via Camrecorder dokumentiert von Xela.Music
Im Studio: „DJ Enny One und DJ Sonic Destroyer (Xela), Matthias, Diana, DJ Mirko (Apolda), DJ Mikk, Thomas, Conny, Jana Clemen sowie Marcos Lopez, der immer nach Marusha mit der „Partyzone“ auf Sendung ging.“ Bei Minute 0:55 zu sehen auch DT64-Musikjournalist und -Reporter Johannes Paetzold.
19.06.1992
„Superradio 2000 O“, eine 13stündige Parodie auf den Privatfunk geht von 05:00 bis 18:00 Uhr auf Sendung. DT64 gibt seinen Hörern einen sinnlichen Eindruck von dem, was ab 01.07.1992 auf den DT64-Frequenzen zu hören sein könnte: „Gute Laune, wann immer sie wollen.“ Einige Hörer sind so irritiert, das sie besorgt bei DT64, beim mdr und bei einer Störannahmestelle anrufen.


30.06.1992

19:05 Uhr „Rockradio B“ und „Radio 4U“ gestalten im Studio von Rockradio B im Funkhaus Berlin wenige Meter vom DT64-Studio entfernt eine gemeinsame Sendung zum neuen 24-Stunden-Schalt-Programm „Rockradio B“/“Radio 4U“ ohne DT64 ab 01.07.1992, 00:00 Uhr. Das Sendefenster 09:00 bis 15:00 Uhr übernimmt „Radio 4U“. Das Ziel: ab 01.10.1992 ein gemeinsames ORB/SFB-Jugendprogramm auf den ORB-Frequenzen von „Rockradio B“.
Tonbeispiel: Zusammenschnitt vom Anfang der 5-stündigen Sendung mit Lutz Schramm, Johnny Haeusler, Silke Hasselmann, Helmut Lehnert gekürzt um die Musik. (UKW 102,6 MHz Berlin, VHS, stereo)

Letzter Sendetag von DT64 auf UKW.
Tonbeispiel: Letzte DT64 „Rasch Hour“ auf UKW am 30.06.1992, ca. 18:56 Uhr mit Moderator Jörg Schulze (Foto) und Reporter Michael Roedger. Schaltpause. Aufschaltung Rockradio B mit 19-Uhr-Nachrichten, Sprecher: Thomas Klug (UKW 102,6 MHz Berlin, VHS, stereo)
Tonbeispiel: Marion Brasch und Frank Aischmann verabschieden die UKW-Hörer kurz vor Mitternacht.
01.07.1992
00:00 Uhr, DT64 verliert alle UKW-Frequenzen. Die Mittelwelle 1044 KHz strahlt anstelle von mdr Info nun DT64 ab. Die Empfangsqualität im Sendegebiet des mdr (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt) ist unterschiedlich, gegenüber der UKW-Qualität jedoch überwiegend deprimierend. In Sendernähe ist der Empfang trotz des typischen, dumpfen Mittelwellen-Klangs durchaus akzeptabel.
Tonbeispiel: Frank Aischmann begrüßt in diesem Ausschnitt die Mittelwellenhörer, 01.07.1992, kurz nach 00:00 Uhr, Mittelwellen-Kassettenmitschnitt in Berlin
Tonbeispiel: Marion Brasch und Frank Aischmann, 01.07.1992, kurz nach 01:00 Uhr, Mittelwellen-Kassettenmitschnitt in Berlin
03.07.1992
21:03 Uhr Premiere „DX64-Club“. Gestartet wöchentlich freitags als einstündige Sendung, um gemeinsam mit der Hörerschaft die Welt der Mittelwelle zu ergründen. Anfänglich wurden Empfangsberichte ausgetauscht und Mittelwellenrahmenantennen gebastelt, Versuche am Sender in Wilsdruff zur Empfangsverbesserung gemacht und die Stationen rechts und links der 1044 KHz kennen gelernt.
Tonbeispiel: Sendungspremiere. Gastgeber Jörg Wagner im Gespräch mit dem DX-Spezialisten Wolfram Heß von DS-Kultur (Studioband-Qualität), 03.07.1992, 21:03 Uhr
Tonbeispiel: Trailer „Wochenend mit DT64“, Programmhinweis: Erstes Mittelwellen-Wochenende (Kassetten-Qualität), 03.07.1992, 21:57 Uhr
07.08.1992
Empfangsbestätigungen aus Irland, London, Prag, Tirol, Korsika, Belgien, Schweden und vom ungarischen Balaton treffen bei DT64 in Berlin ein.
07.09.1992
SFB-Intendant Günther von Lojewski gibt auf einer SFB-Versammlung das AUS von „Radio 4U“ zum Jahresende bekannt.
26.09.1992
Spontanbesuch rund drei Monate nach der UKW-Abschaltung von DT64 (30.06.1992) beim Verbreitungsweg der Mittelwelle 1044 KHz in Wilsdruff.
27.10.1992
SFB und ORB einigen sich auf zwei gemeinsame Wellen: die Informations- und Servicewelle SFB 2 mit Ausstrahlung auch in Brandenburg und auf Jugendprogramm „Fritz“, gebildet aus den Programmen „Radio 4U“ und „Rockradio B“ mit Nachtversorgung durch DT64.
Tonbeispiel: DT64-Nachrichten auf Mittelwelle (Empfangsgebiet Berlin, Kassette), Andreas Streblow, 27.10.1992, 17:00 Uhr
30.10.1992
Während des laufenden Sendebetriebs innerhalb der Sendung DX64-Club Umschaltung der Mittelwellen-Antennen-Anlage 1044 KHz in Wilsdruff, um die beste Abstrahlungsvariante zu finden
Tonbeispiel: Moderator Jörg Wagner, Co-Moderator Claus Grote, Hörer Claus Plachetka, Herr Kaune von der Deutschen Telekom vor und nach der Antennenumschaltung in einem Mittelwellenmitschnitt
13.11.1992
Tonbeispiel: Bei Moderator Jörg Wagner und Co-Moderator Claus Grote zu Gast: Wolf-Dieter Behnke und Mario König von den Berliner Empfangsamateuren.
Die Aufnahme wurde mit einem DAT-Recorder am Signalausgang im Studio gemacht. Vereinzelte Störungen im Ton gehen wohl zu Lasten der Band-Alterung.
1993
20.01.1993
„Leipzig (dpa) – Das Jugendradio des Mitteldeutschen Rundfunks DT64 wird als Vollprogramm unter dem Namen „MDR-Sputnik“ erhalten bleiben. Das bestätigte MDR-Hörfunkdirektorin Carola Sommerey. Das Programm solle künftig in Halle produziert und ab Sommer dieses Jahres über Satellit europaweit ausgestrahlt werden.“
Tonbeispiel: DT64-Chefredakteur Michael Schiewack über den Namenswechsel und die geplante Verbreitung des Programms über Satellit. Fragen: Jörg Wagner für die Sendung „DX64-Club“, 22.01.1993 (Urband, DAT)
25.02.1993
„Bei der Pressepräsentation des neuen Jugendradioprogramms Fritz! für die Region Berlin-Brandenburg ist es gestern zu einem Eklat gekommen. Die frühere Chefredakteurin von Rockradio B, Silke Hasselmann, verlas nicht den vorbereiteten Text zur Vorstellung des Programms, sondern wandte sich gegen ‚die Art und Weise, wie dieses Programm zustandegekommen ist‘. Nach ihrer Darstellung werden in der ersten Woche vorrangig Mitarbeiter aus dem Westen vor dem Mikrophon von Fritz! sitzen. Fritz!-Chef Helmut Lehnert räumte ein, daß nach wie vor ein ‚produktiver Streit‘ in der Redaktion darüber herrsche, was ‚wir machen wollen und was wir machen sollen‘.“ (taz, 26.02.1993, S. 22)
01.03.1993
Fritz, das fusionierte Jugendprogramm von ORB und SFB (Rockradio B und Radio 4U) geht auf Sendung (u. a. auf der ehemaligen Berliner Frequenz von DT64 102,6 MHz).
DT64 wird ab 09:00 Uhr in den Tonunterträgern 7,38 und 7,56 MHz von Premiere via Astra 1B Transponder 17 europaweit abgestrahlt.
Tonbeispiel: In der Sendung „Take Five“ verkündet Moderatorin Katja Weise die erfolgreiche Satelliten-Aufschaltung.
30.04.1993
Ralf Bieniek – Johannes Paetzold | Dresden | rec. 30.04.1993, ab 19:03 Uhr
01.05.1993
DT64 wird in mdr Sputnik umbenannt. Prominente, wie hier z. B. im Audio der Journalist und ehemalige Ständige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der DDR, Günter Gaus, die Frontfrau von Silly, Tamara Danz und WDR-Journalist Klaus Bednarz übermitteln Grüße und Wünsche.
(Original-Einspielbänder, Studioband)
30.06.1993
Die Abstrahlung über die Mittelwelle 1044 KHz wird eingestellt. Mittelwellenaufnahme ab 23:54 Uhr. Frank Aischmann, Jörg Köhler. Trailer „Rock The Nation. Einfach nur sagen SPUTNIK“. Umschaltung auf mdr Info.
(Standort Parkplatz A13, Nähe Ruhland, ca. 50 km nordöstlich vom Mittelwellen-Sender in Wilsdruff, DAT)
05.11.1993 – mdr Sputnik sendet aus Halle/Saale
„Am Freitag um 18.03 Uhr nimmt die Sputnik-Mannschaft mit dem Politmagazin ‚Rush Hour‘ den Sendebetrieb auf, teilte der MDR am Donnerstag mit. Mit dem Umzug ist für die 39 festangestellten Sputnik-Mitarbeiter auch der Abschied von der veralteten Technik in den Berliner Studios verbunden, die noch von dem DDR-Vorgänger ‚DT 64‘ übernommen worden war. MDR Sputnik wird über Satellit ausgestrahlt.“ (ADN-lsa, 04.11.1993, 09:43 Uhr)
Tonbeispiel: Moderatorin Karla Schlender in der letzten Sendeminute aus dem Berliner Studio K6 übergibt ans Team in Halle mit Nachrichtensprecherin Doris Groth und Rasch-Hour-Moderator André Bochow, 17:59 Uhr (Satellit, mp3, stereo)
André Bochow: [00:02:19]
„Deutschland neu entdecken. Halle.“ Von Wilhelm Bartsch. „Per Bahn geht es an der schlachtschiffähnlichen Malzfabrik von Schkeuditz vorbei, an deren Gemäuer fast schon die Losung verdämmert ist: Wir Malz-Arbeiter kämpfen für die Nationale Front.“ Der nationale Sieg ist nun gewiss. Aber Malz wie Hopfen hier erst einmal verloren. Wir sind in Halle, das sich so schlecht übertünchen lässt. Noch schwerer aber sich in seinem Geiste fassen lässt. Wer dort ausstieg, musste triftige Gründe haben. Curt Goetz, ein Hallenser meinte, dass das Beste in Halle der Bahnhof wäre, denn von hier aus könne man in alle Himmelsrichtungen der Welt flüchten. Aber ebenso kann man aus diesen Weltrichtungen Halle gut erreichen. Und da sind wir. Ein Sputnik ging nieder. Halleluja! Halle. Von jetzt an sendet dieses verrückte Sputnik-Team von den Gestaden der Saale. Ansonsten bleibt alles wie es ist und deshalb gibt es jetzt die Rasch Hour, zuvörderst die Schlagzeilen.“
… wird weiter ergänzt.
(Irrtümer und Fehler vorbehalten. Hinweise gern an joerg [ät] wwwagner [pünktchen] tv)