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Power von der Eastside, Part III im BAIZ

Was: Power von der Eastside, Pt.III:
Zwischen Mikrofon und Masse.
„Unter den DT64-Stimmen, die sich im Kampf für das Jugendradio engagierten, waren Marion Brasch und Andreas Ulrich besonders weit vorn dabei. Sowohl vorm Mikro oder bei Demonstrationen vor der Rettungsbewegungsmasse sprechend als auch medial prominent gesetzt. Zusammen mit Jörg Wagner, der selbst als Kontaktperson zur aktiven Hörerschaft agierte, blicken sie auf herausragende Momente dieser Zeit zurück – und DT64 an sich.
Wer:
* Marion Brasch, Ex-DT64
* Andreas Ulrich, Ex-DT64
* Jörg Wagner, Ex-DT64 (Moderation)
* Alexander Pehlemann, Herausgeber (Anmoderation)
Wo: Kultur- & Schankwirtschaft BAIZ, Schönhauser Allee 26A, 10435 Berlin
Wann: 30.05.2025, 19:30 Uhr
Vgl.:
* Buch „Power von der Eastside“, VENTIL-Verlag, 2024
Podcast-Tipp: Herr Lasch und Herr Bier verfolgen die Karriere des Dietmar Ringel
Podcast-Tipp: Stefan Lasch und Uwe Bier begeben sich in die Radio History und verfolgen die Karriere des Dietmar Ringel. Ein Leben zwischen Ost- und West-Radio. »Vom Redakteur zum Intendanten und zurück«.
Radio Blau: Power von der Eastside! – Zur Geschichte des DDR-Jugendradios DT64 – Öffentliche Lesung
Was: Öffentliche Lesung mit dem Herausgeber Alexander Pehlemann im Rahmen von „Leipzig liest“ und „30 Jahre Radio Blau“ zur Geschichte des DDR-Jugendradios DT64 und dessen Rettungsbewegung
Wo: Leipzig, Paul-Gruner-Str. 62
Wann: 27.03.2025, 21:00-22:00 Uhr
Wer: Alexander Pehlemann, Herausgeber, Autor, Moderator „Radio Blau“
Wie: über Radio Blau – Freies Radio für Leipzig
Vgl.: Buch „Power von der Eastside“, VENTIL-Verlag, 2024
Power von der Eastside, Part II im BAIZ
Was: Power von der Eastside, Pt.II:
Systemausfall und Pop-Kritik – DT64 und NMI&Messitsch
„Pop-Kritik im Print war in der DDR erbärmlich aufgestellt. Erst als das Journal für Unterhaltungskunst unterwandert wurde, änderte sich dies leicht. Als jenes im Systemumbruch unterging, wagte die Neue Musik Information einen Aufbruch, woraus in der Fusion mit dem Fanzine Messitsch ein eigenständiges Ost-Pop-Medium wurde. Das aber 1993 verschwand – wie DT64.“
Wer:
* Ronny „Electric“ Galenza, Musikjournalist (u. a. DT64) (Moderation)
* Holger Luckas, Musikjournalist (u. a. DT64)
* Jürgen „Pan“ Balitzki, Musikjournalist (u. a. DT64)
* Alexander Pehlemann, Herausgeber (Anmoderation)
Wo: BAIZ, Schönhauser Allee 26A, 10435 Berlin
Wann: 09.04.2025, 19:30 Uhr
Vgl.:
* Buch „Power von der Eastside“, VENTIL-Verlag, 2024
* Eingebetteter Videomitschnitt der Kultur- & Schankwirtschaft BAIZ
Martin Hamlet
DT64-Buch: Ppppower!
Rezensionen/Besprechungen:
* Ein paar Wendezeitideen für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks | Mandy Tröger, Berliner Zeitung, 09.12.2024, €
* 60 Jahre DDR-Jugendsender DT64 – Wellen des Widerstands | Alexander Teske, taz, 16.12.2024
* DT64: »Je unruhiger die Zeiten, desto unruhiger wurden auch wir« | Luca Glenzer, Neues Deutschland, 23.12.2024
* Buchtipp: Power von der Eastside | Redaktion, M – Menschen Machen Medien, 17.01.2025
* Es war einmal…ein Jugendsender: DT64 – „Power von der Eastside!“ | Wolf-Dieter Roth, radioszene.de, 16.02.2025
* DT64: Die Power von der Eastside kehrt zurück | Redaktion, OSTDEUTSCHLAND.INFO, 26.02.2025
* Rezension | Karsten Zimalla, Westzeit, 01.03.2025
Power von der Eastside!
Jugendradio DT64 – Massenmedium und Massenbewegung
Heiko Hilker / Alexander Pehlemann / Andreas Ulrich / Jörg Wagner (Hg.)
Vom Sonderstudio zum Social Radio
VÖ: 06.12.24, hier bestellbar
Entstanden 1964 zum Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend, entwickelte sich das DDR-Jugendradio DT64 zunächst als »Jugendstudio« und ab 1986 als eigenständiger Sender zur wichtigsten Stimme der subkulturell interessierten DDR-Jugend. Der Sender überlebte die DDR und sogar die für 1991 geplante Abschaltung, wofür eine extrem engagierte Hörer:innen-Bewegung kämpfte – die zunächst teils siegte, letztlich aber scheiterte.
Unter dem Eindruck dieser Dramatik beschrieben diverse Insider und Außenstehende in »DT64 – Das Buch zum Jugendradio 1964–1993«, herausgegeben von den Ex-DT64-Journalisten Jörg Wagner und Andreas Ulrich, die wesentlichen Kapitel der DT64-Geschichte. Das Buch war schnell vergriffen und wird nun anlässlich von 60 Jahren DT64 endlich wieder zugänglich.
»Power von der Eastside!«, das einen zum Kampf-Slogan gewordenen Jingle zitiert, ist eine Neuauflage, die in ihrer Erweiterung das ursprüngliche Buch inhaltlich fortschreibt und es um weitere Abbildungen und Materialien ergänzt.
Mit Beiträgen von: Jürgen Balitzki, Kurt Biedenkopf, Ralf Bieniek, Marion Brasch, Thomas Braune, Lutz Deckwerth, Christoph Dieckmann, Michael Flämig, Heiko Hilker, Rex Joswig, Alex Körner, Olaf Leitner, Bernhard Mehnke, Wolfgang Mühl-Benninghaus, Harald Müller, Thomas Müller, Kalle Neumann, Alexander Osang, Alexander Pehlemann, Pit Plicka, Moritz von Rappard, Dietmar Ringel, Roland Schneider, Lutz Schramm, Hans-Jörg Stiehler, Andreas Ulrich, Gerlinde Voß, Anita Wagner, Jörg Wagner, Olaf Zimmermann
Wie der MDR bei DT64 und Sputnik die redaktionelle Freiheit einschränkte
Als ich Anfang der Neunziger beim abwicklungsbedrohten Jugendradio DT 64 arbeitete, Features baute, irgendwann samstags die »Rasch-Hour« moderieren durfte und im Wechsel mit anderen einen hart linken satirischen Wochenrückblick produzierte, habe ich keine Politik gemacht. Der Job selbst war Politik, ein Rückzugsgefecht gegen die neuen Verhältnisse im Osten, hoffnungslos, aber schön wie ein Schlachtengemälde. Noch bevor DT gänzlich enthirnt wurde, ging ich 1993 freiwillig.
Auslöser war eine harmlose Nummer auf Kosten des korrupten CSU-Ministerpräsidenten Max Streibl. Ich hatte in seinem Statement „Ich bin nicht bestechlich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht bestechlich bin“ beide Male das „nicht“ herausgeschnitten. Eine normale Übung in einer Satiresendung, aber der Wellenchef verdonnerte mich dazu, künftig die fertige Sendung zwei Tage vor Ausstrahlung zum Zensieren abzuliefern. Unannehmbar. Die Belegschaft war inzwischen des Kämpfens müde und nahm es hin, dass Jugendradio DT 64 in MDR Sputnik umbenannt werden sollte. […]
1995 kam ich zurück zum inzwischen glattgebügelten Nachfolger Sputnik, der nach Halle verpflanzt worden war. Ich war arbeitslos und brauchte Geld, und so habe ich dort eine Zeitlang die Frühsendung moderiert. Bis ich eines Morgens ein anzügliches Stück über Helmut Kohl im Clinch mit Antje Vollmer brachte und dafür wieder einbestellt wurde. Ich dürfe ab sofort immer erst nach neun Uhr senden, nachdem mein vollständiges Sendemanuskript geprüft und genehmigt worden sei, wie es bei Sputnik bei allen anderen Tages-DJs schon länger Pflicht war. Ich lehnte ab, schmiss im »Nö« eine Abschiedsfeier und fuhr zurück nach Berlin. Man muss sich das vorstellen: Beim »demokratischen« Nachfolger des DDR-Jugendsenders saß den ganzen Tag ein Controller hinter der dicken Scheibe und blökte dem DJ über die Kommandotaste Anweisungen zu! Als Frank Aischmann das erste Mal vor der Sendung sein Skript abgeben sollte, knallte er dem Controller ein ganzes Paket Druckerpapier auf den Tisch, auf jeder Seite stand nur ein Wort. Er ist wie alle mit Rückgrat bald gegangen.
Pierre Deason-Tomory
junge-welt.de, 15.08.2023 (online)
(Mit freundlicher Genehmigung des Autors auch hier 2025 in Auszügen veröffentlicht)
DT64: Fotograf Matthias Lindner zurück am Block E nach 33 Jahren
Am 06.12.2024 ist die überarbeitete und erweiterte Nachauflage des DT64-Buches unter neuem Titel POWER VON DER EASTSIDE im VENTIL-Verlag erschienen. Sehr viele Fotos steuerte Matthias Lindner bei.
Vgl.:
DT64-Buch: https://www.ventil-verlag.de/titel/1968/power-von-der-eastside
Planet Earth Studios: https://www.planet-earth-studios.de/de/
Mediathek-Tipp: „Olaf Jagger“
Die Filmidee: Die Mutter von Olaf Schubert hatte als DT64-Redakteurin Sex mit Mick Jagger. Im Cast auch Christine Dähn.
(Video verfügbar bis 01.07.2025, in Deutschland)